Zur Frischhaltung von Lebensmitteln würde er einst dienen – mit derlei Versprechen wischten Atomwissenschaftler und Politiker Mitte der 1950er Jahre kritische Nachfragen zur Entsorgung von nuklearem Müll beiseite. Mehr als fünf Jahrzehnte sind seither vergangen, die Atomindustrie hat Hunderttausende Tonnen strahlender Abfälle produziert. Entsorgt, schadlos gar, hat sie noch kein einziges Gramm.
Ganz im Gegenteil: Überall im Land stapeln sich strahlende Fässer und Container, lagert hochradioaktiver Müll in Leichtbauhallen oder in gefährlichen Tanks, lassen Atomkraftwerke und andere Atomanlagen täglich strahlende Substanzen in Luft und Wasser ab. Und immer noch verbreitet die Atomlobby die Mär von der angeblich sicheren „Entsorgung“ ihres Atommülls.
Wie sicher diese „Entsorgung“ wirklich ist, zeigt das „Forschungsendlager“ Asse II bei Wolfenbüttel. Gerade einmal 40 Jahre ist es her, dass dort die ersten Atommüllfässer in den Salzstock verfrachtet wurden. Schon droht die Grube einzustürzen, ihr radioaktiver Inhalt das Grundwasser zu verseuchen.
Den Stromkonzernen, die ihre alten Atomkraftwerke noch länger laufen lassen und den Strahlenmüll am liebsten in den nächsten Salzstock – Gorleben – kippen wollen, kommt das reichlich ungelegen. Die radioaktive Cäsium-Brühe in der Asse sei ein bedauerlicher Einzelfall, beteuern sie, das Atommüllproblem an sich „technisch gelöst“. Wir haben wenig Anlass, dem zu glauben.
Was heißt hier Atommüll?
Wer Atomkraftwerke betreibt, erzeugt Atommüll. Der strahlende Abfall entsteht schon beim Uranbergbau, bei der Aufbereitung des Uranerzes und bei der Herstellung der Brennelemente. Ihr Einsatz im Reaktor macht sie zu hochradioaktivem Abfall. Fester, flüssiger und gasförmiger Atommüll fällt in allen Atomanlagen an. Auch diese selbst werden in Teilen radioaktiv – und damit über kurz oder lang zu Atommüll. Je nachdem, wie stark dieser strahlt, spricht man von schwachaktivem (low active waste, LAW), mittelaktivem (MAW) und hochaktivem Müll (HAW).
Ist Atommüll gefährlich?
Radioaktive Strahlung verändert das Erbgut und kann bereits in geringsten Dosen Krebs erzeugen. In hoher Dosis ist sie auch direkt tödlich. Gelangen radioaktive Teilchen in die Biosphäre, reichern sie sich im Nahrungskreislauf an. Sie können vom Körper aufgenommen und zum Teil sogar in die Zellen eingebaut werden. Viele radioaktive Stoffe sind zudem chemisch giftig.
Aber radioaktive Strahlung klingt doch ab mit der Zeit.
Stimmt. Nur dauert das oft sehr lange. Plutonium-239 etwa ist erst nach 24.000 Jahren zur Hälfte zerfallen. Atommüll muss für mehrere Hunderttausend Jahre von der Biosphäre fern gehalten werden.
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Hier die komplette Broschüre (4. Auflage, 2010) von ausgestrahlt herunterladen (pdf):
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Hier noch einige Fotos von den Antiatomprotesten im Wendland 2010 (Die Fotos sind teils von mir und teils von Torben Ibs):
Webseite des Bündnis gegen Atomkraft Leipzig: www.antiatom.wordpress.com
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