Beutezug Ost – Die Treuhand und die Abwicklung der DDR

Frontal 21 hat gestern eine interessante Dokumentation zur Deutschen Einheit und der damit verbundenen Vereinigungskriminalität ausgestrahlt. Ein guter Bericht über eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte. Die Dokumentation berichtet über die Währungsumstellung von Ost auf Westmark, die damit einhergehende Abwertung des Wertes der Ostwährung und der Ostprodukte um faktisch ca. 400 Prozent und die dadurch programmierte Abwicklung einer ganzen Volkswirtschaft.

Diesen Schlag haben die ostdeutschen Länder bis heute nicht verdaut. In der DDR Zeit konnten sich die ostdeutschen Länder selbst versorgen. Seit der Abwicklung geht das nicht mehr –  heute sind die ostdeutschen Länder abhängig von Zahlungen aus dem Westen. Durch eine privatisierte Übernahmestrategie, deren Risiken und Kosten sozialisiert und über die unkontrollierte Instanz der Treuhand auf die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler umgelagert wurden, hat man eine ganze Gesellschaft enteignet. Selbst der Bundesrechnungshof hatte die Privatisierung der ostdeutschen Banken massiv kritisiert – ohne Konsequenzen.

Selbst die (initiierte?, für die Regierung willkommene?) gezielte Ausschaltung, einer mit diesen Verbrechen betrauten zentralen Person, konnte die Abwicklung nicht verlangsamen oder gar verhindern. Für eine Person kam die nächste und so ist es auch heute noch.

Hier die Sendung zum anschauen in der ZDF Mediathek: Frontal21-Dokumentation “Beutezug Ost – Die Treuhand und die Abwicklung der DDR”.

Ebenfalls in der Mediathek: Chronik der Treuhandanstalt.

Albrecht Müller verweist auf den Nachdenkseiten ebenfalls auf den Beitrag und kommentiert hierzu.